Österreichisches Bundesheer

“Der Wille und die Fähigkeit, Dinge neu zu denken, bilden die Basis,
um unsere Welt positiv und nachhaltig zu verändern”

In dieser Folge von Österreich hat Geschmack führt die Ernährungswissenschafterin Marlene S. in die Vega-Payer-Weyprecht Kaserne im 14. Wiener Gemeindebezirk. Die Kaserne wurde 1903 unter Kaiser Franz Joseph I. erbaut und beherbergte damals das k.u.k. Husarenregiment Nr. 4 und später das Husarenregiment Nr.1, die sogenannten „Kaiserhusaren“. Heute befinden sich auf dem Areal die Heereslogistikschule des Österreichischen Bundesheeres, das europäische Zentrum für Handentschärfer sowie die Regionalküche für die Garnison Wien.

Ohne Mampf, kein Kampf!

Teil der Heereslogistikschule ist auch die Lehrgruppe Ernährung, die vor allem für die Ausbildung der künftigen Köche im Bundesheer verantwortlich ist. Neben der Ausbildung im militärischen Bereich gibt es die Möglichkeit den Kochberuf in der hier beheimateten Lehrküche zu erlernen. Zusätzlich beinhaltet die Lehrgruppe Ernährung aber auch das Referat Qualitätsmanagement Verpflegung. Zu den Aufgaben des Referates zählen zum Beispiel Produkttestungen und die Entwicklung neuer Rezepte, um die Verpflegung der Mitarbeiter:Innen und der Grundwehrdiener des Österreichischen Bundesheeres optimal zu gestalten.

Besonderer Wert wird dabei auf ernährungsphysiologische Aspekte wie Nährstoff- und Energiegehalt der Speisen, aber auch auf regionale und saisonale Zutaten gelegt. So können aktuelle Trends und Entwicklungen im Lebensmittelbereich erfasst werden und den unterschiedlichen Anforderungen an eine moderne Truppenverpflegung Rechnung getragen werden.

Gesund, nahrhaft und frisch! Ein spannender Tag beim Österreichischen Bundesheer!

Jedenfalls eines ist nach dem Besuch gewiss – Das Österreichische Bundesheer hat eindeutig Geschmack!

Bildergalerie

Bilder aus der Vega-Payer-Weyprecht Kaserne und von den Dreharbeiten

Heereslogistikschule des Österreichischen BundesheeresDie Vega-Payer-Weyprecht Kaserne

Errichtet wurde die Kaserne 1903 als „Kaiser Franz Josef Kavallerie-Kaserne“ auf mehreren Baugründen rund um die Kreuzung Breitenseerstraße/Leyserstraße/Maroltingergasse, damals noch Hietzing.

Ab dem 30. Juni 1903 wurde die Kaserne zuerst mit dem k.u.k. Husarenregiment Nr. 4 belegt, ab dem 7. Juni 1908 bezog nach einer Parade vor ihrem Inhaber Kaiser Franz Josef in Schönbrunn das Husarenregiment Nr. 1 „Kaiser Franz Josef I.“ – die sogenannten „Kaiserhusaren“ – die Kaserne.

Die Kaserne war lange Zeit die modernste Kavalleriekaserne Europas und der Welt. So besuchte der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, Theodore „Teddy“ Roosevelt, die Kaserne am 15. April 1910 ebenso wie am 25. Juni 1910 der Oberste Generalstabschef der Armee des chinesischen Kaisers, dessen Bruder Prinz Tsai Tao. Beide erhielten eine Führung durch die Ställe und Reithallen sowie eine Vorführung der neuen „berittenen“ Maschinengewehrabteilung und einer Eskadron (=Kompanie) der Husaren auf dem großen Antreteplatz der Kaserne.

Nach der Ermordung des Thronfolgers in Sarajewo wurde der spätere Kaiser Karl I. als neuer Thronfolger zum Oberst bei den Kaiserhusaren ernannt und aus dieser Kaserne zog das Regiment 1914 ebenso in den Krieg wie wenige Zeit später die Reserveeinheiten der „Sachsendragoner“, dem Wiener Hauskavallerieregiment Nr. 3 „König von Sachsen“.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Kaserne von der Gemeinde Wien beansprucht und einzelne Parzellen aus der Kaserne ausgegliedert und mit Gemeindebauten bebaut. Ebenso wurden Privatwohnungen in den nun getrennten Kasernen, „Großer und Kleiner Breitenseer Kaserne“, eingerichtet und Hallen und Stallgebäude an Firmen vermietet. In einem Gebäude der kleinen Kaserne wurde die Volkswehr einquartiert und erst ab 1920 nach dem Entstehen des Bundesheeres der 1. Republik wurde schrittweise wieder die ganze Kaserne gebraucht.

In der Zwischenkriegszeit entwickelte sich die Kaserne zu einer Hochburg der österreichischen Reiterei. Der ehemalige Regimentskommandant der Kaiserhusaren Oberst Pongracz, der 1913 in der Kaserne den Hochsprungrekord der k.u.k. Monarchie aufstellte, wurde zum Doyen der österreichischen Reiterei. Gemeinsam mit dem ebenfalls zeitweise in der Kaserne stationierten Dragoneroffizier Alois Podhajsky, später legendärer Leiter der Spanischen Hofreitschule, nahm er bis ins hohe Alter von 72 Jahren an den Olympischen Spielen teil.

Während des 2. Weltkrieges wurde die Kaserne von Nachrichteneinheiten der deutschen Wehrmacht verwendet, nach dem Krieg nutzten die Franzosen die Kaserne mit dem 4e Régiment de Spahis Marocains, einer Aufklärungseinheit mit Radpanzern.

Ab 1955 besiedelte wieder das Bundesheer die Kaserne mit verschiedenen Einheiten und schließlich wurde die große Kaserne als Vega-Payer Weyprecht Kaserne benannt.

Heute beherbergt die Kaserne die Heereslogistikschule mit dem Kommando sowie 3 Instituten, dem Institut Versorgung, dem Institut Technischer Dienst sowie dem Institut Wirtschaftsdienst. Daneben befindet sich hier unter anderem auch die Regionalküche der Garnison Wien sowie das Europäische Handentschärferzentrum.



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